Baubericht

 

„Wallace &. Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen “

  

von

 

Andreas Malsch

Cathy Kulhanek

 

 © A. Malsch / C.Kulhanek

                                                                                                           

 

 

Vor einiger Zeit war ich sehr erfreut über das Erscheinen des Airfix Bausatzes von Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen zum gleichnamigen Kinoblockbuster.
Eigentlich bin ich ja eher Militärfahrzeugmodellbauer, aber bei dieser Gelegenheit kam mir der Gedanke, einfach mal so zum Modellbau-Spaß ein Diorama mit Wallace und Gromit zu erstellen.
Nach langen Monaten im 1:72er Milimeter-Bereich, so dachte ich, könnte etwas Modellbauentspannung gut tun.
Kleben-Spachteln-Schleifen-Bemalen-und gut.

Nach eingehender Begutachtung des Bausatzes war dann aber auch schnell klar, dass viele Details aufwendig verfeinert, ergänzt oder umgebaut werden müssen.

 

Das Auto

Die Montage des Autos gestaltete sich von vornherein als kompliziert.
Das Plastikmaterial zeigte sich absolut widerstandsfähig gegenüber jeglichen Plastikkleber!
Somit mussten alle Bauteile mit Sekundenkleber befestigt werden.
Das finde ich deshalb bemerkenswert, da dieser Bausatz insbesondere auch für den Anfänger geeignet erscheint, wenige, große Teile, Pinsel, Farben und Plastikkleber sind enthalten. Durch die grüne Plastik ist das Auto nicht für eine Lackierung vorgesehen, lt. Bauplan.
Am und im Auto musste fast alles neu erstellt werden.
Die Sitze waren zu dünn und hatten ein falsches Streifenmuster. Nicht vorhandene Bauteile, wie die Pedale, die Handbremse, der Schalthebel und die zwei Fußmatten mussten komplett neu erstellt werden. Der fehlende untere Teil des Armaturenbrettes und der Dachhimmel wurden ebenfalls ergänzt.
Außen am Fahrzeug wurden die Regenablaufrinnen, die beiden Stoßstangen, der Tankeinfüllstutzen, die Scheinwerfer und sämtliche Türscharniere neu erstellt. Der vordere Bereich der Motorhaube und der Kotflügel musste komplett neu modelliert werden mit Tamiya-Spachtelmasse, welche am besten auf dem Plastikmaterial hielt.
Im Folgenden wurden Schritt für Schritt rund um das Auto neue Beschädigungen, Kratzer, Dellen und Beulen angebracht.
Der Grundierung mit Mr. Surfacer von Gunze folgte der grünliche Farbton, welchen ich selbst zusammen gemischt habe aus Humbrol 78 und Grau 111, da keine Farbangaben dazu in der Bauanleitung gemacht wurden. Nachdem der Farbauftrag gut durchgetrocknet war erfolgte das Aufbringen der Abziehbilder unter Zuhilfenahme von Weichmacher.
Anschließend wurde das gesamte Fahrzeug ausgiebig gealtert mit einem Washing aus Ölfarben und verschiedensten Pastelkreiden zur Darstellung von Rost und Schmutz.

 


 

Die Figuren

Wallace wurde komplett aus der Schachtel gebaut und anschließend entsprechend bemalt.
Die Bauteile für Arme und Beine von Gromit wurden zersägt und neu miteinander verklebt, um eine natürlichere Haltung zu erreichen.
Für das vorbildgerechtere Aussehen des Kopfes musste dieser fast komplett neu modelliert werden, wozu ich vorzugsweise "Magic Sculp" Modelliermasse von Andrea verwendete.


Um eine größere Anzahl Hasen zu erhalten, habe ich die entsprechenden Bausatzteile überarbeitet, abgeformt und aus Resin vervielfältigt.
Somit konnten diese acht Bauteile neu miteinander kombiniert werden und ergeben so diese Kaninchen-Herde.
Jedoch folgten dann sehr zeitaufwendige Spachtel- und Schleifarbeiten, da der Resinguß teils nicht sehr gelungen war aufgrund vieler kleiner eingeschlossener Luftblasen.
Nach der Grundierung erfolgte ein Farbauftrag mit Humbrol Grau 27 oder Braun 119 mit der Airbrush.
Augen, Nase und die Ohren wurden mit dem Pinsel bemalt.

Das Diorama

Das Diorama baut sich aus 4 Schichten Styrodur auf mit Hohlgängen. Es folgte ein Überzug mit Modellbaugibs


Die Idee das gesamte Diorama mit Erde zu verspachteln ist von meiner Freundin, sie hat auch stundenlang die dafür benötigte Gartenerde gesiebt. In die noch feuchte Masse wurden kleine Wurzeln gedrückt, und nach dem Trocknen wurde alles mit stufenweise aufgehellten Brauntönen trockengemalt.
Die überdimensionale Möhre entstand in Eigenbau aus runden Styrodurscheiben mit einer dicken Schicht Papiermachè.


Bei den kleinen Möhrchen und dem Möhrenkraut handelt es sich um Plastikdeko aus dem Bastlerbedarf.
Der Rasen besteht aus einer Grasmatte von Silhouette/Mininatur.
Das Gras sieht sehr vorbildgetreu aus und wurde nur etwas trockengemalt.
Um einige Bereiche der Grasfläche etwas aufzulockern wurden noch selbst erstellte Gänseblümchen platziert.