Beschreibung des Dioramas
Deutschland im April 1945.
Das III. Reich ist wirtschaftlich und militärisch am Ende. Der Führer wird
in wenigen Tagen Selbstmord in seinem Bunker in Berlin begehen und sich
somit seiner Verantwortung entziehen.
Durch die andauernden Bombenangriffe der Alliierten liegen die meisten
deutschen Städte in Schutt und Asche.
Militärisch kann die Wehrmacht der enormen materiellen Überlegenheit der
Verbündeten, Amerikanern, Briten und Franzosen im Westen, und der Roten
Armee im Osten, nichts mehr entgegensetzen.
In dieser ausweglosen Lage macht sich das letzte Aufgebot, bestehend aus
alten Männern des Volkssturms und Kindern der HJ, bereit für einen Angriff
auf die feindlichen Linien.
Zumeist geführt von Fanatikern, welche immer noch an den Endsieg glauben,
zieht man in den aussichtslosen Kampf.
Mein Diorama stellt solch ein letztes Aufgebot dar, irgendwo in einer
kleinen zerstörten Stadt in Deutschland, im April 1945.
Der Anführer der kleinen Kampftruppe ist ein Leutnant, vermutlich ein
überzeugter Nationalsozialist. Er hält eine Karte in der Hand, wohl auch in
dem Glauben, gleich etwas weiter Richtung Osten vorstoßen zu können.
Die Männer des Volksturmes, überdrüssig der Zeit der Entbehrungen und des
Kampfes, folgen mehr oder weniger interessiert den Ausführungen Ihres
Kampfgruppenführers.
Währendessen sind die anderen Besatzungsmitglieder des Sd.Kfz. 251/22 damit
beschäftigt das Fahrzeug aufzumunitionieren und eine kleinere technische
Wartung durchzuführen.
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Bau des Dioramas
Das Fahrzeug Sd.Kfz.251/22
Bau des Fahrzeugmodells
Das Modell des Fahrzeuges von Hasegawa lag schon seit geraumer Zeit im
Schrank meiner Bausatzsammlung.
Der Auslöser für den Baubeginn war das Erscheinen des Fotoätzteilsatzes von
Part für das Sd.Kfz. 251/22.
Bei eingehender Begutachtung der Bausatzteile war sofort klar, dass die
ca.3mm starken Seitenwände von Ober- und Unterteil der Wanne absolut nicht
akzeptabel waren.
Somit begann ich die Stärke der Seitenwände auf wenige zehntel Millimeter zu
reduzieren. Der Ätzteilesatz von PART war jedoch exakt auf das unveränderte
Hasegawamodell ausgelegt. Somit waren einige Teile des Fotoätzteilesatzes
auch nicht mehr zu verwenden. Das Dach über dem Fahrer und der
Kampfraumboden konnten jedoch recht unproblematisch eingepasst werden. In
einer Aussparung im Boden wurden noch zwei scratch gebaute Batterien samt
Verkabelung untergebracht. Im Folgenden wurden die so genannten Inletts an
den Seitenwänden angebracht, sowie ein komplett neu erstelltes
Armaturenbrett eingepasst, inklusive aller Instrumente, Schalter und dem
Lenkrad.
Der Kampfraum wurde mit unzähligen weiteren Details verfeinert, so z.B. die
Sichtluken im Fahrerbereich, neu erstellten Munitionsbehältern und diversen
Halterungen für Feuerlöscher, Mpi 40 oder Gasmaskenbehälter.
Der Fahrersitz entstand komplett neu aus Ätzteilen und entsprechendem Draht
für die Federn der Rückenlehne.
Das Funkgerät wurde mit samt der Halterung von PART übernommen.
Erst zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich entschieden die Wartungsklappen des
Motorraumes geöffnet darzustellen, so dass auch dieser gesamte Bereich
aufwendig detailliert wurde. Der Motor selbst entstammt dem entsprechenden
Set für das Sd.Kfz.251 von CMK, jedoch wurde auch dieser stark überarbeitet.
Nach der Bemalung und Alterung des Motorraumes wurde der ebenfalls fertig
bemalte Motor eingebaut und im Anschluss komplett verkabelt, der Luftfilter
installiert und unzählige Rohre angeschlossen, um alles so realistisch wie
möglich darzustellen.
Die ebenfalls innen fertig bemalten und gealterten Teile der Ober- und
Unterwanne konnten nun miteinander verklebt werden. Als ausgesprochen
kniffelig erwies sich die Montage des Pivots für das 7,5cm Pak-Geschütz, da
ich für dessen Einbaulage im Fahrzeug keine Maßstabszeichnung fand.
Im nächsten Schritt wurden die Staukästen und die vorderen Schutzbleche von
PART am Fahrzeug angepasst. Erstmals versuchte ich die Vorderachse des
Modells lenkbar zu gestallten. Dies gelang auch mit Hilfe feinster
Stahlstifte und geringster Mengen Kleber.
Der gesamte Fahrwerksbereich wurde aufwendig verfeinert. So besteht die
Kette des Fahrzeuges aus selbst erstellten zweiteiligen Einzelgliedern,
welche mit einer Montagehilfe zeitaufwendig zusammengefügt wurden.
Vom Geschütz aus dem Hasegawabausatz blieben im Wesentlichen nur die
Rohrwiege und der Verschlussblock übrig. Das doppelte Geschützschild ist dem
PART Ätzteilsatz entnommen und das sehr feine gedrehte Rohr stammt von ABER,
war aber ursprünglich für einen Panzer IV vorgesehen. Alle anderen Details
entstanden in mühseeliger Kleinarbeit aus Kupferdraht, Metallteilen und
Plastikprofilen.
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Die Farbgebung:
Das 3-Ton-Farbschema des Fahrzeuges wurde der Bauanleitung des
entsprechenden Modells von Dragon in 1:35 entnommen. Nach der Grundierung
mit Gunze Sangyo Mr. Surfacer 1000 folgte eine Vorschattierung mit
ModelMaster Lederbraun und das Auftragen der gelben Grundfarbe XF 60 von
Tamiya.
Mit Hilfe der Triplex Airbrushpistole von Gabbert mit feinster Düse wurden
nun entsprechend dem Vorbild-Farbschema die grünen Tarnflecken aus Tamiya XF
58 aufgesprüht, und diese grünen Tarnflecken wiederum durch dünne braune
Linien aus XF 64 begrenzt. Zum Teil mussten die entsprechend grünen oder
gelben Bereiche noch etwas nachkorrigiert werden, da diese extrem dünnen
braunen Linien sehr schwierig zu sprühen waren. Nachdem die Farben gut
durchgetrocknet waren, wurden die Abziehbilder aufgebracht und es folgte die
Alterung des Fahrzeuges. Mit einem sehr feinen Pinsel und Ölfarbe Van Dyck
Braun entstanden feinste Lackkratzer. Um Rost darzustellen, wie am
beschädigten Kotflügel oder am Auspuff, wurden die Teile mit Ölfarbe Umbra
braun bemalt und anschließend in die noch feuchte Ölfarbe braune,
rostfarbene Pastellkreide getupft. Mit dieser Methode erhält man eine sehr
realistische Rostdarstellung. Schmutzschlieren werden ebenfalls durch
Ölfarbe dargestellt, welche ungleichmäßig in verschiedensten Farbtönen
aufgetupft wird und nach einer kurzen Trocknungszeit mit einem
Terpentingetränkten Pinsel nach unten abgezogen werden.
Nach dem Auftragen einer feinen Staubschicht Tamiya XF
57 Buff mit der Airbrush wurde das gesamte Modell mit mattem Klarlack
versiegelt.
Eine sehr große Hilfestellung bei der Detaillierung und Bemalung des
Fahrzeuges leisteten die sehr guten Fotos eines restaurierten Fahrzeuges aus
dem Heft der polnischen Serie "Militaria in Detail", an welchen ich mich
ständig orientierte.
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Die Figuren
Alle Figuren mussten entsprechend der dargestellten
Szene stark umgebaut werden.
Die Besatzungsmitglieder des Sd.Kfz.251 entstammen zumeist den sehr guten
Preiser Figurensätzen deutscher Panzersoldaten. Nur geringfügig wurden
einige Details ergänzt, wie neue Kragenspiegel, Gürtel oder neu modellierte
Taschen. Der Kommandant des Fahrzeuges und der Kampfgruppe ist ein
Resinabguß einer Zinnfigur und erhielt neue Arme und einen Kopf von Preiser
aus Plastik.
Die Bemalung der Besatzungsmitglieder des Fahrzeuges erfolgte in jeweils
unterschiedlichen Uniformausführungen, um so wieder den Eindruck eines
zusammengewürfelten Haufens gegen Kriegsende zu erwecken.
Die vier Figuren der kleinen Volkssturmgruppe sind aller unterschiedlicher
Herkunft.
Der Dicke ist der Umbau einer Zivilfigur von Preiser, ebenso der das MG
Haltende. Die Mäntel dieser beiden Figuren wurden mit Hilfe von Bleifolie
und Andrea Magic Sculp Modelliermasse aufwendig gestaltet.
Der Hitlerjunge ist ursprünglich eine 1:76er Figur von FCM aus dem
Figurenset "Gruppe Peiper". Jedoch sollte beachtet werden, dem Halbwüchsigen
Ausrüstungsgegenstände in 1:72 zu verpassen, wie der Stahlhelm und die
Handgranate, damit die Figur realistischer wirkt.
Für die Bemalung der Hautpartien benutze ich immer
Ölfarbe, da sich so weiche Übergänge zwischen helleren und dunkleren
Hautpartien gut realisieren lassen. Jedoch muss die etwas längere
Trocknungszeit beachtet werden.
Die einzelnen Uniformen wurden mit Enamelfarben bemalt. Nachdem die Farben
gut durchgetrocknet waren folgte eine Schattierung mit verdünnter
schwarz-brauner Ölfarbe. Sollte einmal zuviel Ölfarbe in die Vertiefungen
der Figur aufgebracht worden sein, kann diese mit einem terpentinfeuchten
Flachpinsel wieder abgenommen werden.
Nachdem wiederum auch die Ölfarbe gut durchgetrocknet
ist, werden die erhabenen Stellen der Figur mit aufgehellter Grundfarbe
trockengemalt. Die feinsten Details an den Figuren, wie Gürtel, Orden,
Armbinden oder Kragenspiegel werden wieder mit Ölfarbe herausgearbeitet.
So entstand zum Beispiel das Strich-Tarnmuster der
Jacke des im Vordergrund stehenden Soldaten mit dem Einhaarpinsel und
schwarz-brauner Ölfarbe.
Die Handfeuerwaffen und Ausrüstungsgegenstände der
Figuren entstanden überwiegend in Eigenbau und wurden für spätere Projekte
in Resin vervielfältigt.
Die Bemalung erfolgte auch hier mit Humbrolfarben als Basis und Ölfarben zur
farblichen Detaillierung.
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Das Diorama
Die Dioramengrundplatte mit der Kirchenruine wurden ehemals von der Fa.
SF-Modellbau angeboten, welche leider so nicht mehr existiert.
Einige zusätzliche große Steine des Kirchenmauerwerks wurden aus
Resinklötzchen erstellt und mit einer Mischung aus echtem alten
Mauerwerksputz und Weißleim in einem größeren Schutthaufen eingebunden.
Das eiserne Tor ist ein eingepasstes Fotoätzteil von Extra Tech. Die zwei
Heiligenstatuen neben dem Eingangsportal der Kirche sind ursprünglich
Modelleisenbahnfiguren im Maßstab 1:120, Spurweite TT, welche jedoch
entsprechend einem Vorbild aus der Nähe meines Wohnortes mit Metallfolie und
Modelliermasse komplett umgebaut wurden.
Das gesamte Diorama wurde mit unzähligen weiteren Ausrüstungsgegenständen
und Zubehör ausgestaltet.
So entstanden die Munitionskisten für die 7,5 cm Granaten in Eigenbau, die
Granaten selbst entstammen einem entsprechenden Zubehörsatz von Attack aus
Resin.
Der kleine Handwagen und die Gepäckstücke, welche auf ein kurz zuvor
stattgefundenes Flüchtlingsdrama hinweisen sollen, wurden Preiser
Zubehörsätzen für den Modelleisenbahnbedarf entnommen. Im Eigenbau
entstanden der Kerzenständer, die Bilder, die Schuhe und die auf dem Boden
verteilten Kleidungsstücke, sowie die drei Löwenzahnpflanzen.
Mit dem Aufbringen dieser letzten Details endete der Bau des Dioramas, mit
einigen kurzen Unterbrechungen, nach ca. 3 Jahren, daher war die
Fertigstellung nach so langer Zeit auch eine große Erleichterung.
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Literaturliste
- W.Fleischer / R.Eiermann
"Die mot. Schützen und Panzergrenadiere des dt. Heeres"
- W.J.Spielberger - Band 6
"Halbketten Fahrzeuge des dt. Heeres 1909-1945"
- U.Feist / B.Culver
"Schützenpanzer"
Ryton Publications
- Ground Power Publications
"Sd.Kfz.251"
- Sturm & Drang - Band 3
"Sd.Kfz.250 & 251"
- Signal Squadron Publications No.21
"Sd.Kfz.251 in action"
- Wydawicziko armor
"Band 12 Sd.Kfz.251"
" Armor in Focus Sd.Kfz.251"
- Waffenarsenal Special Band 32
"Der mittlere Schützenpanzerwagen Sd.Kfz.251"
- Waffenarsenal Sonderband 54
"Die 7,5cm Panzerjägerkanone 40"
- Waffenarsenal Band 117
"3,7 - 5,0 - 7,5 - 8,8cm Pak"
- Waffen-Revue Nr. 79/80/81/82
- U.Feist
"Die Wehrmacht" Vol.I
Ryton Publications
- Jean da Lagarde
"Deutsche Uniformen 1939-1945"
Motorbuch Verlag
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