Lackierung eines Dreifarbtarnschemas

Anhand des Jagdpanthers möchte ich nochmal kurz erläutern, wie ich beim Lackieren einer Dreifarbtarnung vorgehe. Meine Werkzeuge sind eine Tirplex mit 0,3mm Düse und für ganz feine Arbeiten eine Evolution von Harder und Steenbeck.

Hier die Triplex, für große Farbmengen

und die Evolution für Feinheiten und Alterung

Doch zunächst beginne ich mit einer Grundierung! Dazu nehme ich Haftgrund aus der Dose vom Baumarkt (Nigrin). Dieser stellt einmal den Haftvermittler zwischen Material und Farbe dar und zum anderen schließt sie Kratzer. Angenehmer Nebeneffekt ist, dass diese Grundierung den Zimmeritbelag, wenn er aus Spachtelmasse ist schlagzäh und widerstandsfähig macht. Denn es wäre ja unschön, wenn das blanke Weiß der Spachtelmasse dann wegen Schäden im Gelände herausschaut.

Fertig grundiert.

Beginnen wir nun mit dem Grundton des Panzers. Dazu benutze ich Revell Matt 88 Ocker zu einem kleinen Prozentsatz, dazu Beige Matt 89(ungefähr zu 60%) und einen Schuss Weiß Matt 5.



Danach fing ich an die Farbe ein wenig zu modulieren (differenzieren), um Licht und Schattenwirkungen zu unterstreichen. Dies wird auch als "color modulation" bezeichnet, nach Adam Wilder. Wenn man sich die Bilder genau anschaut erkennt man, dass waagerechte Flächen, wie der rechte Kotflügen sehr viel heller sind als die schräge Panzerung direkt daneben. Weiterer Beispiele sind die Seitenflächen des Aufbaus; unten dunkel und nach oben hin heller werdend. Zum Abdunkel mixe ich Revell Matt 84 Lederbraun mit dazu und zum Aufhellen etwas von dem Beige.

Dies ist die fertige Grundlackierung, vorm Altern. Für die braunen Flecken nutze ich Revell Matt Lederbraun 84 mit einem Schuss Ziegelrot Matt 37, für das Grün Revell Matt 65 Bronzegrün mit ein wenig Gelb Matt 15. Bei Tarnanstrichen ist es wichtig die Farbe gut zu verdünnen. Sie sollte geradeso gut decken. Man sollte eine Konsistenz von Milch mit 3% Fett anpeilen. Damit man keinen lästigen Farbnebel hat, gehe ich sehr nah an den Untergrund beim sprühen, aber dabei wenig Druck und wenig Farbe!!! Sonst bilden sich Farbnasen (Rotznasen). Eine gute Tarnlackierung zeichnet geringer Farbnebel aus!

An den Seitenschürzen nun der erste Schritt des Alterns mit der Sprühpistole, wobei ich Stöße und Gravuren, in denen sich Dreck ansammelt, dunkel absetze. Diesen Vorgang nennt man "Postshading". Hierzu nehme ich Schwarz, sehr viel matten Klarlack, sehr viel Verdünnung und ein klein wenig Lederbraun. Die Mischung sollte an schwarz-dreckiges Wasser erinnern. Dies gebe ich in meine Airbrush und ziehe alle betreffenden Stellen nach. An den Stoßkanten der Schürzen im Bild ist der Effekt gut zu erkennen.

Die weiteren Schritte bestanden dann im üblichen Altern wie ihr es in den anderen Beiträgen nachlesen könnt :-).